Körper & Geist

Das sollten Sie über Meditation wissen

Sie gilt als Heilmittel für viele moderne Krankheiten, von Magenproblemen bis hin zu Asthma, aber wird die Meditation ihrem Hype gerecht?

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Warum sollten Sie meditieren?

Meditation wird seit eh und je zur Heilung von Stress, Angstzuständen und einer Vielzahl physischer Probleme eingesetzt. Sie wirkt sich nicht nur positiv auf den Körper, sondern auch den Geist aus – glaubt man zumindest. Der Zusammenhang zwischen Meditation und ihrem physiologischen Nutzen war bisher weitestgehend unbekannt. Jetzt liefern Studien neue Erkenntnisse. Im Fokus der Arbeit steht die Verbindung zwischen Stressempfinden und Entzündungen. „Stress löst Entzündungsreaktionen aus“, weiß Jillian Lavender, Lehrerin für transzendentale Meditation und Mitbegründerin des Londoner und New Yorker Meditationszentrums. „Dabei greifen Entzündungen die Zellen an und fördern somit chronische Erkrankungen wie Arthritis, Asthma und Geschwüre.“

Entzündungen sind die erste Reaktion unseres Körpers auf Krankheiten und Verletzungen, was über einen kurzen Zeitraum sehr nützlich sein kann. Probleme treten dann auf, wenn die Entzündung zu lange bestehen bleibt und schließlich neue Krankheiten und körperliche Beschwerden hervorruft. Aber kein Grund zur Sorge: Gute Nachrichten kommen von Forschern des Brain, Belief and Behaviour Labors an der Coventry University in Großbritannien. Umfassende Auswertungen von 18 Studien mit 846 Teilnehmern ergaben, dass sich genetisch bedingte Entzündungen durch das Ausüben von Achtsamkeit mildern lassen. Eine weitere Studie der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, USA, liefert ebenso vielversprechende Ergebnisse. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Biological Psychiatry veröffentlicht und hat gezeigt, dass Achtsamkeitsmeditation das Vorhandensein von Interleukin-6, einem körpereigenen Botenstoff der Zellen des Immunsystems, der die Entzündungsreaktionen im Körper reguliert, bei Menschen mit Stresssymptomen reduziert.

Welche gesundheitlichen Vorteile birgt die Meditation?

Die Forschung steht noch am Anfang, was den direkten Zusammenhang zwischen Meditation und körperlicher Gesundheit betrifft. Bisher konnte aber aufgedeckt werden, dass stressbedingte Krankheiten und Beschwerden mit Meditation behandelt werden können. „Durch den erhöhten Sauerstoffverbrauch und die niedrigere Herzfrequenz löst sich der Körper beim Meditieren von Verspannungen“, erklärt Lavender. „Die Produktion von Stresshormonen wird gestoppt, Serotonin freigesetzt und die Fight-or-Flight-Reaktion (welche die Verdauung stoppt und Säure in den Magen pumpt) unterbrochen.“

Experten empfehlen zwei 20-minütige Meditationseinheiten pro Tag. Anfänger haben die Möglichkeit, sich an verschiedenen Apps wie Headspace zu versuchen, die vom ehemaligen buddhistischen Mönch Andy Puddicombe entwickelt wurde – erhältlich für iOS und Android.

So funktioniert Mikromeditation

Im Idealfall hätte jeder von uns 40 Minuten pro Tag Zeit, um sich der Meditation zu widmen. Allerdings erlaubt ein hektischer Lebensstil das nicht immer. Forscher sind der Meinung, dass bereits wenige Minuten täglich ausreichen, um das körperliche und geistige Wohlbefinden positiv zu beeinflussen. Innovative und neue Technologien haben außerdem den Vorteil, dass Sie Achtsamkeitsübungen jederzeit und überall nachgehen können.

Die „Breathe“-App der Apple Watch ist dazu beispielsweise äußerst nützlich. Stellen Sie den Zeitmesser zwischen ein und fünf Minuten ein. Während sich die kreisförmige Grafik auf dem Bildschirm ausdehnt, atmen Sie tief ein; sobald sie sich wieder zusammenzieht, aus. Passen Sie Ihre Atemzüge der Anzeige an und inhalieren Sie so tief wie möglich. Das Beste an der App ist die Erinnerungsfunktion, die Ihnen alle fünf Stunden signalisiert, dass es Zeit für eine Atemübung ist. Die „Calm“-App ist ebenso hilfreich. Sie fördert mittels zehnminütiger Meditationseinheiten unsere Achtsamkeit. Wählen Sie aus den verschiedenen Programmen, um Angstzustände zu lindern, die Konzentration zu fördern oder für einen geruhsamen Schlaf zu sorgen.

Achtsamkeit am Arbeitsplatz

Manche moderne Büros gleichen heutzutage eher einem Spa als einem Arbeitsplatz. Eine schöne Umgebung bedeutet glückliche, ausgeglichene Mitarbeiter, was wiederum eine erhöhte Produktivität zur Folge hat. So zumindest die Idee. In London hat sich das Meditationsstudio InHere mit den Office-Experten der Firma Uncommon zusammengetan, um vor Ort Räumlichkeiten zur Meditation zur schaffen. Auf diese Weise haben Mitarbeiter die Möglichkeit, sich tagsüber einige Minuten lang zurückzuziehen und wahlweise einer Meditation nach Anleitung oder Naturgeräuschen zu lauschen. In ähnlicher Manier verfügt die Coworking-Einrichtung GoWork in Gurugram, Indien, zugunsten der Mitarbeiter nun über einen speziellen Meditationsbereich. Und plötzlich hat es Om gemacht…

BALSAM FÜR DIE SEELE

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