Körper & Geist

6 unterschiedliche Möglichkeiten, um Ängste zu lindern

Wie begegnen wir Ängsten am besten? Von erprobten und bewährten Medikamenten, bis hin zu den neuesten olfaktorischen Behandlungen und Nahrungsergänzungsmitteln. Suzanne Scott geht hier den effektivsten Methoden auf den Grund. Von SUZANNE SCOTT

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Das natürliche Mittel

Nach draußen in die Natur zu gehen ist schon lange ein instinktiver Weg, um innere Ruhe zu finden, und eine australische Studie, die im Journal of Health Psychology veröffentlicht wurde, hat bewiesen, dass diese Naturverbindung direkt mit reduzierter Angst korreliert. Noch besser sind die Resultate, sagen die Experten, wenn Sie sich aktiv betätigen, während Sie draußen sind. Eine andere Studie, veröffentlicht im Magazin _Environmental Science & Technolo_gy ergab, dass Workouts in der Natur das Selbstwertgefühl steigern und die Stimmung anheben.

Das Nahrungsergänzungsmittel gegen Ängste

Im Jahr 2015 fand die erste Studie unter der Aufsicht von Dr. Philip Burnet von der Universität Oxford statt, die die Auswirkung von Präbiotika auf das menschliche Verhalten untersuchte. Diese stellte eine Verbindung zwischen dem präbiotischen Nahrungsergänzungsmittel B-GOS (erhältlich als Bimuno) und einem verbesserten psychischen Wohlbefinden fest. „Ängste folgen häufig auf eine entzündungsfördernde Reaktion des Körpers (wie im Falle einer Infektion). Präbiotika können dies verhindern, indem sie gute Bakterien unterstützen, die unsere Immunität regulieren“, erklärt Dr. Burnet. Nach drei Wochen der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln schenkten Probanden positiven Worten mehr Aufmerksamkeit und wiesen eine geringere Anzahl des Stresshormons Cortisol in ihrem Speichel auf. „Diese Veränderungen ähneln denen, die bei Antidepressiva berichtet wurden“, sagt Burnet, während er warnt: „Präbiotika sind kein erwiesener Ersatz für Medikamente. Vielleicht werden sie als Zusatztherapien verabreicht, aber das muss erst noch getestet werden.“

Das ätherische Öl

„Wenn wir Angst haben, spiegelt sich dies in verminderter Aktivität auf der linken Gehirnhälfte wider, wo angenehme Empfindungen erzeugt werden, und einer erhöhten Aktivität auf der rechten Seite, wo negative Impulse entstehen“, sagt der emeritierte Professor Tim Jacobs von der Cardiff University. Seine neue sensorische Angstbehandlung Kodobio nutzt LED-Licht und Aromen, um negative Emotionen zu lindern. „Mit dem standardisierten Angsttest POMS (Profile of Mood State) haben wir Düfte identifiziert, die das Gehirn positiv beeinflussen, wie zum Beispiel Lavendel, der das Molekül Linalool enthält.“

Der Trainingseffekt

Bewegung löst chemische Veränderungen im Gehirn aus, die Ihre Stimmung positiv verändern. Die Anxiety and Depression Association of America sagt, dass schon ein fünf minütiges Training sich positiv auf Angst auswirkt. Die Wahrscheinlichkeit Depressionen oder Angstzustände zu entwickeln ist 25 Prozent geringer für diejenigen, die regelmäßig Sport treiben.

Die Medikamente

Im Falle einer chronischen Erkrankung eignen sich Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Diese Anti-Angst-Medikamente zielen auf die chemischen Ungleichgewichte im Gehirn. Sie unterdrücken die Region, die dafür sorgt, dass bei Überaktivität alles als Bedrohung wahrgenommen wird. Aber die wirksamsten dieser Medikamente, die sogenannten Benzodiazepine (einschließlich Valium und Xanax) machen auch süchtig, sodass manchmal Antidepressiva oder Beta-Blocker stattdessen verschrieben werden. „Die Zukunft liegt darin, wirksame Alternativen zu finden, die diesen Suchtfaktor nicht beinhalten“, sagt Psychiater Dr. James Arkell. „Es wird angenommen, dass die Medikamente Pregabalin und Gabapentin auf die gleichen Gehirnareale wirken, aber normalerweise keine Abhängigkeit verursachen. Bei einigen natürlichen Alternativen, wie Kalms Lavender One-A-Day Capsules, sieht die Wirkung ebenfalls vielversprechend aus. Sie enthalten 80 mg Lavendelöl, von denen in zwei Studien gezeigt wurde, dass sie so gut wie ein SSRI wirken. Aber jedes Medikament sollte immer nur ein Teil eines breiteren Therapieprogramms sein.“

Die Methode der virtuellen Realität

Die virtuelle Realität ist ein spannender Bereich der Immersionstherapieforschung. Der an Angststörungen Leidende wird via Headset in eine andere Umgebung transportiert. Wenn jemand zum Beispiel von Sauberkeit besessen ist, findet er sich in einer virtuellen Realität wieder, die schmutzig ist. So muss er sich dem Ursprung seiner Angst stellen, ohne sie aus erster Hand erfahren zu müssen. Es müssen noch viele weitere Tests dazu durchgeführt werden, aber es könnte ein nützliches Tool sein, das neben den traditionellen Behandlungen zur Anwendung kommt.

DIE LAVENDEL-AUSGABE

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