So pflegen Sie Ihre Haut in der Schwangerschaft
In Sachen Schwangerschaft und Hautpflege gehen die Expertenmeeinungen auseinander. PORTER hat mit einer der besten Dermatologinnen New Yorks, Dr. Dendy Engelman, gesprochen, um Klarheit zu schaffen…
In der Schwangerschaft dreht sich alles um Veränderungen und neue Herausforderungen – soweit nichts Neues. Nicht nur müssen Sie sich an Ihre neue Silhouette gewöhnen, sondern auch Ihre Hautpflege bedarf einer ganz speziellen Pfelge. Es sei schwer vorherzusehen, wie die Haut auf die Schwangerschaft reagiere, so Dr. Engelman. „Aufgrund der erhöhten Östrogen- und Progesteronwerte durchlebt der weibliche Körper in der Schwangerschaft einige plötzliche und dramatische Veränderungen. Leider führt dieser Hormonschub bei manchen Frauen zu einem Akne-Ausbruch“, erklärt Dr. Engelman. „Gleichzeitig kann die Haut trocken und schuppig werden, zudem sind Hormonschübe der Hauptauslöser für Hyperpigmentierung.“ Doch woher kommt dann der berühmte Schwangerschafts-Glow? „Die Blutmenge erhöht sich in der Schwangerschaft um 50 Prozent und viele Frauen meinen, die bessere Durchblutung bringe ihren Teint zum Strahlen“, so die Ärztin.
Vom Glow einmal abgesehen, was lässt sich gegen diese unvorhersehbaren und unerwünschten Auswirkungen auf die Haut unternehmen? „Die meisten wissenschaftsbasierten, im Labor entwickelten Hautpflegeprodukte können großartige Resultate liefern und auch in der Schwangerschaft bedenkenlos verwendet werden“, fährt Dr. Engelman fort. „Aber es gibt einige wenige Inhaltsstoffe, bei denen Anzeichen bestehen, dass sie die Gesundheit Ihres ungeborenen Kindes unmittelbar beeinträchtigen können. Von denen sollten Sie sich fernhalten. Inhaltsstoffe wie Formaldehyd (oft in Nagellack, Wimpernkleber und Haarglättungsprodukten enthalten) wird mit Entwicklungsverzögerungen bei Babys in Zusammenhang gebracht. Auch Aluminiumchlorid-Hexahydrat, das sich in vielen Deodorants befindet, Diethanolamin (DEA), das in Haar- und Körperpflegeprodukten enthalten ist, sowie der Selbstbräuner-Wirkstoff Dihydroxyaceton (DHA) können negative Auswirkungen wie ein niedriges Geburtsgewicht, Herzerkrankungen und Diabetes zur Folge haben.“
Egal ob rezeptfrei in der Apotheke, auf Rezept oder anderswo erworben, sollten Retinol und Retinolsäure vor einer gewünschten Schwangerschaft, währenddessen und in der Stillzeit vermieden werden. „Der mit Vitamin A (Retinol) verwandte [Anti-Akne-] Wirkstoff Isotretinoin ist ein nachgewiesenes Teratogen, das Fehlbildungen auslösen kann“, so Dr. Engelman. Aus genau diesem Grund wird der fruchtschädigende Wirkstoff stark reguliert. Patientinnen, die das Medikament einnehmen, müssen monatliche Schwangerschaftstests durchführen und doppelt verhüten, um eine Schwangerschaft definitiv auszuschließen. Aufgrund der bekannten Risiken von Accutane (dem oralen Arzneimittel gegen Akne), sind alle Vitamin-A-Verwandten während der Schwangerschaft als gefährlich einzustufen.
Greifen Sie aber auch nicht gleich zum nächsten veganen Gesichtsöl. „Viele Schwangere glauben, dass ,natürliche’ Produkte während der Schwangerschaft bedenkenlos verwendet werden können. Aber ätherische Öle können, so bekannt, Gebärmutterkontraktionen auslösen, die Fehl- oder Frühgeburten zur Folge haben könnten“, stellt Dr. Engelman klar.
Was aber können Sie bedenkenlos verwenden? Tauschen Sie Ihr Lieblingsretinoid gegen ein Antioxidans wie Vitamin C, und chemische Sonnenschutzmittel gegen physische – Oxybenzon, das in den meisten chemischen Sonnenschutzmitteln enthalten ist, ist nicht nur schädlich für die Ozeane, sondern auch für Ihr Baby. Hamamelis (Zaubernuss) eignet sich hervorragend zum Reinigen der Haut. Verwenden Sie einen entsprechenden Cleanser anstelle eines Peelings mit Salizylsäure, ein weiterer Wirkstoff, der mit Vorsicht zu genießen ist.
Bei Hyperpigmentierung, oftmals ein Problem für dunkelhäutige Frauen, rät Dr. Engelman zu Alpha-Hydroxy-Säuren (AHA) wie Mandelsäure, Milchsäure oder Glycolsäure, die auch in der Schwangerschaft bedenkenlos verwendet werden können. Und tragen Sie bei schuppiger Haut nicht einfach Unmengen an Moisturizer auf: Ein Peeling mit einer bedenkenlos anwendbaren Säure eignet sich hervorragend, um abgestorbene Hautzellen sanft zu entfernen.
„Während meiner Schwangerschaft habe ich mein Gesicht oft mit einem sanften Cleanser gereinigt und dreimal die Woche Peeling-Pads mit Glycolsäure verwendet“, erklärt Dr. Engelman ihre eigene Hautpflege-Routine. „Aber rate meinen Patientinnen immer, dass sie sich vor der Verwendung neuer Produkte an mich oder ihren behandelnden Arzt wenden sollen, damit sie und ihr Baby gesund bleiben.“
PFLEGE FÜR WERDENDE MÜTTER
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