Die Kunst des Stils

Stilregeln mit Molly Goddard

Von links: Susanna Lau, Adwoa Aboah und Agyness Deyn.

Die junge Londoner Designerin ist für ihren soliden Ansatz in puncto extravaganter Kleidung bekannt. Uns erklärt sie, wie ihr Style funktioniert

Mode
Molly Goddard F/W18.

KLEIDER SIND MEINE ABSOLUTEN STYLE-STARS

„Ich finde Kleider so einfach zu tragen: Man zieht sie sich nur über und schon ist man fertig. Kleider machen außerdem immer viel her und wirken, als hätte man sich sehr viel Mühe mit dem Styling gegeben. Ich bin kein Fan der herkömmlichen Silhouetten, die oft als Partykleid etikettiert werden. Aus diesem Grund sind viele meiner Kleider locker geschnitten – darin kann man sich viel besser bewegen; ich mag es nämlich nicht, mich eingeengt und unbequem zu fühlen, sobald ich etwas esse. Für mich sind Oversize-Kleider also die perfekte Lösung.“

FINDEN SIE IHRE FARBEN

„Farbenfrohe Outfits – je heller, desto besser – versüßen Ihren Tag auf einfache Weise. Es stimmt mich schon glücklich, wenn ich jemanden in bunter Kleidung auf der Straße sehen. Ich bin dabei ein Fan von kontrastierenden Nuancen, denn sie wirken wie ein Magnet: man sieht zweimal hin. Vielleicht stammt das von meiner anarchistischen Seite, aber Farben zu mischen, die nicht gemischt werden sollten, bereitet mir Freude. Ich finde es sehr interessant, dass Leute sich darüber Gedanken machen, welche Töne zusammenpassen und welche nicht.“

HÜBSCH MACHT STARK

„Das Problem an dem Wort ‚hübsch‘ ist, dass andere es oft mit Schwäche assoziieren; es klingt nicht nach einem starken Wort. Viele meiner Kleidungsstücke sind zwar sehr hübsch, aber ihnen liegt ganz klar Kühnheit und Stärke zugrunde. Ich mag es praktisch und solide, was bedeutet, dass man selbst mit einem hübsch gerüschten Kleid im Gras sitzen kann.“

BEGINNEN SIE MIT DEN SCHUHEN

„Meiner Meinung nach sollte man beim Zusammenstellen eines Outfits immer mit den Schuhen beginnen. Wenn Sie in den gewählten Schuhen bequem laufen können, werden Sie sich nämlich auch im restlichen Outfit wohl fühlen und das wiederum erdet Ihren Look. Manche Leute sehen in Heels einfach großartig aus, aber auch flache Schuhe haben etwas sehr Selbstbewusstes und Sympathisches und das macht Sie sexy und interessant.“

KLEINE VERÄNDERUNGEN VERSETZEN BERGE

„Mein Kleidungsstil ist tagsüber wie abends sehr ähnlich. Tagsüber trage ich in der Regel ein T-Shirt oder Jeans unter einem Kleid (ja richtig, ich liebe diese Kombination, denn sie bereitet mich auf alles vor). Abends verändere ich meinen Look, indem ich meine Sneakers gegen Heels austausche oder zu einer kleinen Handtasche greife. Dennoch achte ich stets darauf, dass so viele meiner Kleider wie möglich Taschen haben, denn ich nehme zum Ausgehen nicht gerne eine Handtasche mit; man fühlt sich ohne einfach viel freier.“

TRAGEN SIE, WAS IHNEN GEFÄLLT – EGAL WANN

„Ich designe nie speziell für eine Party, sondern eigentlich immer für tagsüber. Natürlich gibt es Dinge, die man nie auf der Straße im Alltag anziehen würde, aber mir gefällt der Ansatz, sich tagsüber schick zu machen und abends auf einen legeren Look zu setzen. Da ich eher spontan und kein Planungstyp bin, ist es mir wichtig, dass mein Outfit nicht darauf schließen lässt, ob ich es am Abend zuvor mühevoll zusammengestellt oder in Windeseile gekonnt kombiniert habe. Aus diesem Grund liebe ich Kelsey Lu. Ich würde ihr gerne mal morgens zusehen, wenn sie sich zurechtmacht, und so herausfinden, wie viel Planung tatsächlich in ihren Look fließt. Der sieht immer so mühelos und doch fabelhaft, unerwartet und individuell aus.“

BLEIBEN SIE SICH TREU

„In meiner Teenie-Zeit habe ich freitagabends vor dem Ausgehen immer Kleider genäht, nur um ein Outfit zu haben, das sonst niemand haben würde. Ich mochte es, Dinge zu tragen, die anders waren, auch wenn diese nicht immer superelegant oder ausgefallen waren. Deshalb versuche ich, meinen Kleidungsstil abwechslungsreich zu gestalten. Ein futterloses, transparentes Design zum Beispiel verleiht einem ein Gefühl von Freiheit. Man wird darin stets einzigartig aussehen, denn man kann variieren, was man darunter trägt.“

VOLLER BEGEISTERUNG
Die Designerin verbeugt sich nach der F/W18-Runway-Show

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