Was macht eine Armbanduhr zum Investment?
Edle Uhren sorgen für einen besonders luxuriösen Touch und zelebrieren Handwerkskunst vom Feinsten. Außerdem sind einige dieser präzisen Zeitmesser eine fantastische Geldanlage. Hier erfahren Sie, worauf Sie bei der Wahl des richtigen Models achten sollten…
Wir alle kennen Geschichten über seltene Sammleruhren, verkauft für Millionen, oder Großvaters alten Zeitmesser, der plötzlich ein kleines Vermögen wert ist. Doch zahlt sich die Investition in eine Uhr wirklich aus? Laut dem Knight Frank Luxury Investment Index ist der Wert edler Uhren in den vergangenen 12 Monaten um 2 Prozent gestiegen. Damit haben sie klar Wein, Autos und Schmuck abgehängt. Mehr noch, innerhalb der letzten 10 Jahre ist der Wert von Uhren um 60 Prozent gestiegen – ein Trend, der teilweise durch den wachsenden Damenuhrenmarkt bedingt wurde.
Die allerersten Armbanduhren wurden in der Tat für Frauen entworfen. Die Königin von Neapel ließ 1810 einen Zeitmesser herstellen, der mit einem Armband aus Haar und Goldfäden an ihrem Handgelenk befestigt wurde. Diese frühen Armbanduhren für Frauen wurden „Wristlets“ genannt und waren unter den Damen der aristokratischen Gesellschaft beliebt. Da es als unfein für eine Dame galt, in der Öffentlichkeit nach der Zeit zu sehen, wurden edle Schmuckarmbänder mit verstecktem Ziffernblatt entworfen. Das Diamantarmband, das Königin Elisabeth II zu ihrer Krönungszeremonie trug, war in Wahrheit eine versteckte Uhr von Jaeger-LeCoultre, in welche das kleinste Uhrwerk der Welt eingebaut wurde. Auch heute noch gilt die 101 Reine Uhr als eines der exklusivsten Stücke des Hauses.
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts begannen Uhrenmacher sich auf Herrenmodelle zu fokussieren. Vor kurzem jedoch besannen sich viele vermehrt auf den Ursprung der Armbanduhr und produzieren nun wieder mehr Damenmodelle. „Viele Marken bemerkten, dass Frauen zunehmend ihr eigenes Geld verdienen und Luxusgüter für sich selbst kaufen, daher sind schlecht durchdachte Designs schon lange nicht mehr gut genug,“ sagt Telegraph Time-Redakteurin Tracey Llewellyn. Zum Glück ist die Zeit der Damenuhren, die einfach kleinere, rosafarbene und verzierte Versionen der Herrenuhren waren, endlich vorbei.
„„Entscheiden Sie sich für begehrte Stücke aus limitierten Auflagen… oder eine Schmuckuhr, besetzt mit seltenen und exquisiten Edelsteinen“
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Als zwei Uhren, die „wunderschöne Ästhetik mit ergonomischer Konstruktion und einem mechanischen Herz“ kombinieren, hebt Llewellyn besonders Jaeger-LeCoultres „Rendez-vous“ und die neue „Egérie“ von Vacheron Constantin hervor. Zusätzlich werden die Herren-Kollektionen anderer Marken durch Damenmodelle erweitert, die komplett neu designt wurden, um auf kleinere Handgelenke zu passen. Die „Portofino“-Kollektion von IWC Schaffhausen bietet von einfachen Alltagsmodellen aus Stahl bis zu diamantverzierten Versionen für jeden Geschmack etwas. Die Royal Oak in Roségold von Audemars Piguet hinterlässt in 33mm, 37mm oder 41mm einen bleibenden Eindruck.
Zeitlose Damenmodelle sind heiß begehrt auf dem Second-Hand-Markt. „Damenuhren haben sehr vom Vintage-Boom profitiert,“ sagt Ken Kessler, freier Redakteur des Uhrenmagazins Revolution. „Da es nicht genug alte Modelle gibt, ist die Nachfrage nach modernen Klassikern größer. Cartiers Tank ist nach wie vor eines der beliebtesten Modelle. Auch Piaget hat alte Bestseller wieder auferstehen lassen und feminin-zeitlose Modelle wie ‚Chopards Happy Diamonds‘ haben wieder an Bedeutung gewonnen.“
Uhrmacher und Juweliere wie Cartier, Piaget und Chopard sind Meister im Kreieren von „Schmuckstücken, welche die Uhrzeit anzeigen“. Schmuckuhren aus limitierten Auflagen dieser Marken werden ihren Wert voraussichtlich halten. Cartier ist geübt darin, Stücke aus dem Archiv wieder aufleben zu lassen und so klassische Modelle wie die „Panthère“ oder die „Baignoire“ gekonnt ins Rampenlicht zu rücken – was beweist, dass meisterhaftes Design zeitlos ist.
„Frauen beginnen damit, sich eine Armbanduhr-Garderobe zuzulegen, ähnlich wie es Männer schon seit Jahren machen,“ sagt Llewllyn. „Cocktail-Uhren und andere Spielereien werden wahrscheinlich permanent in der eigenen Kollektion bleiben.“
Jedoch muss in Bezug auf Rentabilität des Investments bedacht werden, dass es keine Garantien gibt. „Wenn Ihnen der Werterhalt wichtig ist, dann sollten Sie sich für begehrte Stücke aus limitierten Auflagen wie der ‚Royal Oak‘ oder eine Schmuckuhr, besetzt mit seltenen und exquisiten Edelsteinen entscheiden,“ meint Llewllyn, die empfielt, um auf der sicheren Seite zu sein, eine Uhr von einer Marke mit gutem Ruf und langer Erfahrung im Uhrmachen zu kaufen. „Doch wie beim Aktienmarkt kann sich der Wert hinauf und hinunter bewegen. Daher rate ich nur Stücke zu kaufen, die Sie wirklich lieben und auch tragen wollen.“
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