Alles über Sonnenschutz für dunkle Hauttypen
Entgegen der weit verbreiteten Meinung sollten sich auch Menschen mit dunkler Haut vor zu viel Sonneneinstrahlung schützen. Immer mehr Frauen haben die Notwendigkeit eines ausreichenden Lichtschutzfaktors erkannt. FEDORA ABU verrät, was hinter dem Mythos steckt und enthüllt die ultimativen Beauty-Essentials
Als dunkelhäutige Frau Sonnenschutz zu verwenden ist auch für mich neu. Ich erinnere mich noch an meine Kindheit, damals verwendeten meine Freunde mit heller Haut immer reichlich Sonnencreme, besonders während der Sommermonate. Ich hingegen war überzeugt, dass meine dunkle Haut über so etwas wie einen natürlichen Schutz verfüge. Dementsprechend verzichtete ich darauf. Nachdem ich mir im Urlaub einen schlimmen Sonnenbrand zuzog, wurde mir schlagartig bewusst, dass auch meine Haut zusätzlichen Schutz benötigt.
Doch selbst mit meiner neu gewonnenen Erkenntnis blieben einige Fragen offen. Muss es für dunkle Hauttypen wirklich LSF50 sein? Sollte man Sonnencreme jeden Tag auftragen? Ich habe zudem bemerkt, dass die meisten Sonnencremes einen unschönen bläulichen Film auf dunkler Haut hinterlassen. Hinzukommt, dass sich dieser nur mit reichlich Foundation kaschieren lässt. Erfahren Sie mehr in PORTERs Sonnenpflege-Guide für dunkle Haut.
Wie wirkt sich die Sonne auf dunkle Haut aus?
„Die Sonne unterscheidet nicht zwischen dunkler und heller Haut“, sagt Dr. Rachael Eckel, Dermatologin aus Trinidad. „Wie die Haut auf das Sonnenlicht reagiert hängt vom Hauttyp ab, doch schaden kann sie definitiv jedem. Bei helleren Hauttönen reicht die Reaktion auf Sonneneinstrahlung von Sommersprossen bis hin zu Verbrennungen. Dunklere Typen neigen unter der Einwirkung von Sonnenstrahlen zu öliger Haut und Unreinheiten sowie Melasma und entzündungsbedingter Hyperpigmentierung.“
Dr. Eckel erklärt, dass solche Symptome auf die Pigmentzellen (Melanozyten) zurückzuführen sind. Diese produzieren Phäomelanin in heller und Eumelanin in dunkler Haut. „Wer sich der Sonne aussetzt, stimuliert damit die Melanozyten im Körper, die wiederum zum Farbpigment umgewandelt werden. Bei blassen Hauttypen bietet das dabei entstandene Phäomelanin keinen ausreichenden Sonnenschutz“, erklärt sie. „Dunkle Hauttypen haben den Vorteil, dass sie durch das Eumelanin besser gegen eindringende UV-Strahlen geschützt sind. Wenn das Eumelanin im Körper oxidiert, verfärbt sich die Haut. Dieser Prozess bietet dem Menschen einen natürlichen Sonnenschutz.“
Darüber hinaus schützt ein Produkt mit Breitband-LSF sowohl gegen UVA- als auch UVB-Strahlen. Während UVB-Licht Hautschäden an der Oberfläche verursacht (dunkle Haut reagiert darauf weniger empfindlich), dringen UVA-Strahlen in tiefer gelegene Hautschichten ein. Außerdem aktivieren sie freie Radikale. Durch Oxidation werden das körpereigene Kollagen, Elastin und Pigmentzellen zerstört, unabhängig vom Hauttyp.
Reicht eine Feuchtigkeitscreme mit LSF aus?
„Ich denke, bei einer Feuchtigkeitscreme mit LSF geht man einen Kompromiss ein“, sagt Dr. Colette Haydon. Die französische Pharmazeutin und Hautexpertin entwickelte jahrelang Produkte für verschiedene Luxus-Hautpflegemarken, bevor sie ihre eigene Brand Lixirskin gründete. „Eine gute Feuchtigkeitscreme zahlt sich aus. Beim Kauf eines Sonnenschutzmittels sollten Sie unbedingt ein Produkt von einer auf Sonnenpflege spezialisierten Marke kaufen.“
Make-up mit Lichtschutzfaktor, das ist so eine Sache: Fast jede Foundation ist für die Abdeckung mit Titandioxid und zusätzlichen Pigmenten formuliert. So besteht bereits eine Art Basisschutz gegen UV-Strahlen. „Ich empfehle die Kombination aus einer hochwertigen Feuchtigkeitscreme und einer Sonnenpflege oder einem Make-up-Produkt mit integriertem Lichtschutzfaktor“, sagt Dr. Haydon.
Die passende Sonnencreme für dunkle Hauttypen
Bislang waren die meisten Sonnenschutzmittel für dunkle Hauttypen ungeeignet. Das liegt an aktiven Inhaltsstoffen wie Zinkoxid und Titandioxid. Sie bieten Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen, hinterlassen allerdings einen bläulichen Film auf der Haut. Verbesserte Technologien haben dazu beigetragen, vorhandene Partikel zu verkleinern und deren Transparenz zu verbessern. Für einen nahezu unsichtbaren Schutz auf dunkler Haut eignen sich Sonnenschutzmittel mit chemischem Filter am besten.
Viele Dermatologen wie Dr. Eckel bevorzugen dagegen Sonnenschutzmittel mit physikalischem Filter, da sie „reaktionsträge sind und somit keine Wechselwirkungen mit Haut auslösen“. Menschen mit empfindlicher Haut reagieren auf chemische Sonnenschutzmittel besonders stark. „Auf welchen Sonnenschutz man setzen möchte, ist letztlich jedem selbst überlassen. Eine sanfte Bräune ist schick. Produkte mit chemischem Filter hinterlassen keine unschönen Rückstände und sorgen für ausreichend Schutz.“ Empfindliche Hauttypen sollten zuerst einen Hauttest durchführen oder sich den Rat eines Dermatologen einholen.
Welcher Lichtschutzfaktor ist richtig für dunkle Haut?
„Die Wahl des Lichtschutzfaktors ist tagesbedingt“, sagt Dr. Haydon. Für Lixirskin hat sie die „Universal Emulsion“ entwickelt. Das Produkt ist mehr als eine gewöhnliche Feuchtigkeitscreme und wurde mit einem integrierten Lichtschutzfaktor 10 formuliert. Die Hautpflege eignet sich für den täglichen Gebrauch in urbanen Umgebungen, insbesondere für dunkle Haut. In den Sommermonaten und auch an sonnigen Tagen rät die Expertin jedoch zu einem Produkt mit höherem Lichtschutzfaktor.
Man könnte meinen, je höher der Lichtschutzfaktor, desto mehr Schutz ist garantiert. Dr. Haydon ist jedoch der Meinung, dass dies nicht notwendig ist. „Lichtschutzfaktor 50 ist für sehr blasse und empfindliche Haut geeignet“, sagt sie. „Dunkle Haut benötigt nicht so viel.“ Ein regelmäßiges Auftragen ist für alle Hauttypen jedoch das A und O.
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