Vornehme Blässe: Gesunder Teint ohne Risiko
Eine sommerliche Bräune galt lange Zeit als das Schönheitsideal schlechthin. SUZANNE SCOTT verrät, warum sie ihren hellen Teint mittlerweile liebt
Gebräunte Haut liegt voll im Trend. Doch während meine Freunde in der Sonne liegen und den Teint mit zusätzlichem Selbstbräuner auffrischen, verbringe ich die meiste Zeit mit einem riesigen Hut und reichlich Sonnenschutzmittel im Schatten. Ich werde einfach nicht braun und will es auch gar nicht mehr. Laut Dermatologen gehört meine Haut nach der Fitzpatrick-Klassifizierung zum Typ 1, sprich dem keltischen Typ, der sich durch hochempfindliche Haut auszeichnet, die entweder gar nicht oder kaum braun wird. Schon wenige Minuten in der Sonne reichen aus, um bei mir erste Rötungen hervorzurufen. Ein schmerzhafter Sonnenbrand ist vorprogrammiert, sollte ich meinen Sonnenschutz nicht stündlich erneuern.
Als ich jünger war, fühlte ich mich gar nicht wohl in meiner Haut. Es schien, dass jeder außer mir mühelos braun werden konnte. Schließlich besuchte ich jede Woche das Solarium ging und ging sogar so weit, dass ich mir im Internet Bräunungsinjektionen bestellt habe, die ich mir jeden Abend in den Bauch spritzte. Dass mir hinterher zehn Minuten lang übel war, nahm ich in Kauf, was schlichtweg dumm und verantwortungslos war. Rückblickend erkenne ich, wie verzweifelt ich im Hinblick auf mein Hautbild war und heute versuche ich, nicht so hart mit meinem jüngeren Ich zu sein.
Irgendwann wollte ich meine Haut nicht mehr verändern und akzeptiere mich so wie ich bin. Meine Hautfarbe ist schließlich ein Teil meiner Persönlichkeit und meines Erbes und unterscheidet mich von anderen Menschen. Heute konzentriere ich mich vielmehr darauf, meinen Porzellanteint mit meiner Hautpflege gezielt zu betonen. Es macht mich regelrecht nervös, wenn ich andere Menschen beim Sonnenbaden sehe und dann kann ich mich nur schwer zurückhalten, über freie Radikale, Faltenbildung, Pigmentflecken und Hautkrebs-Risiko aufzuklären.
Ich bin nicht die Einzige, die eine Abneigung gegen das Sonnenbaden hegt. Abhängig vom Hauttyp will oder kann nicht jeder braun werden. Frauen erkennen inzwischen, wie wichtig der bewusste Schutz vor schädlichen UV-Strahlen ist, was hoffentlich dazu beiträgt, dass künftig immer mehr Menschen ihre Hautfarbe akzeptieren. Wenn auch Sie Ihren natürlichen Hautton bewahren und sich vor den Folgen intensiver Sonnenbestrahlung schützen möchten, verraten wir Ihnen hier die besten Tipps.
Sonnenschutz ist das A und O
Für alle Hauttypen gilt: UV-Strahlen fördern die Entstehung von freien Radikalen und Entzündungen. Je dunkler Ihr Teint, desto höher ist der hauteigene Schutz. Dennoch ist niemand immun gegen Sonnenschäden. Demzufolge ist die künstliche Bräune aus der Flasche die einzige sichere Option. Paula Begoun ist die Gründerin von Paula’s Choice und nimmt ausreichenden Schutz äußerst ernst. „Das sollte sonnenklar sein“, sagt sie. „Wenn es um Sonnenschutzmittel geht, gibt es nicht zu viel des Guten.“ Begoun achtet besonders am Strand auf die richtige Pflege und cremt sich am ganzen Körper ein. Sie geht sogar so weit, dass sie beim Autofahren oder auf dem Weg ins Nagelstudio UV-Schutzhandschuhe trägt. „Die Forschung hat bewiesen, dass die Sonne bereits nach einer Minute die Haut schädigen kann, obwohl man es ihr nicht ansieht. Die Haut weiß, wie sie Verletzungen und Entzündungen richtig versteckt,“ weiß die Expertin.
Mehr ist mehr
Um einen maximalen Schutz zu gewährleisten und freien Radikalen entgegenzuwirken, bedarf es ihrer Haut an UV-Filtern und Antioxidantien. Setzen Sie auf Formulierungen mit hohem Lichtschutzfaktor und einem breiten Spektrum. Das bedeutet, dass Sie gegen kurzwellige UVB-Strahlen und auch gegen langwellige UVA-Strahlen, die tief in unsere Hautschicht eindringen, geschützt sind. Benutzen Sie außerdem ein topisches Serum, das eine Reihe von Antioxidantien enthält – Vielfalt ist der Schlüssel zum Erfolg. Nicht vergessen: Vorbeugung ist besser als Heilung. Schöne Haut bis ins hohe Alter gibt es nicht umsonst, es sei denn, Sie tun etwas dafür. „Man kann Sonnenschäden nicht beheben, sondern sie nur begrenzt kaschieren“, erklärt Begoun. Laser-Behandlungen und Peelings können dafür sorgen, dass Pigmentflecken mit der Zeit verblassen. Die Textur der Haut wird verändert. Noch besser ist es, die Schäden gar nicht erst entstehen zu lassen.
Die richtige Hautpflege
Es gibt drei Inhaltsstoffe, die in der Hautpflege besonders effektiv wirken und einen makellosen Porzellanteint erhalten: Retinol, Vitamin B3, besser bekannt als Niacinamid, und Peptide. „Viele Studien haben gezeigt, dass Retinol außerordentliche Eigenschaften besitzt“, erklärt Begoun. „Es zieht gut ein und reduziert das Erscheinungsbild von Pigmentierung. Niacinamid stärkt die Zellen und wirkt anregend auf eine verbesserte Hautmembran. Peptide hingegen fördern den Erhalt der Hautfarbe und sorgen für einen ebenmäßigen Teint.“ Am besten integrieren Sie diese drei Inhaltsstoffe in Ihre tägliche Hautpflege. Verwenden Sie Retinol jedoch nur am Abend, da es die Haut sonnenempfindlicher machen kann.
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