Yoga vs. Pilates: Alles, was Sie wissen müssen
Worin genau liegt der Unterschied zwischen den zwei angesagten Sportarten? MALENA HARBERS kennt die entscheidenden Fakten
Lange, geschmeidige Muskeln, Stressabbau, eine erhöhte Flexibilität und eine starke Körpermitte: Es gibt unzählige gesundheitliche Vorteile von Yoga und Pilates. Langsame und kontrollierte Atemübungen sind wesentlicher Bestandteil beider Sportarten, weshalb man sie gerne in einen Topf wirft. „Aber grundsätzlich besteht da kein wirklicher Zusammenhang“, sagt Rachel Brathen, Yogalehrerin in Aruba und Autorin von Yoga Girl. Wir stellen Ihnen in unserem Leitfaden die wichtigsten Unterschiede vor.
Was ist Yoga?
Yoga ist eine ganzheitliche Praxis aus dem antiken Indien mit dem Ziel, Körper, Geist und Seele durch Yoga-Stellungen, auch Asanas genannt, und kombinierte Atemübungen in Einklang zu bringen. „Es bedarf lebenslangem Training und Praxis, auch fernab der Matte“, sagt Brathen. Ethische Grundsätze und persönliche Erfahrungen helfen, mehr Ruhe in unseren Alltag zu bringen.“
Was ist Pilates?
Pilates setzt den Fokus auf Muskelstraffung und Körperkontrolle, wobei der Schwerpunkt auf der Körpermitte und der Haltung liegt. „Joseph Pilates, ein deutscher Anatom, entwickelte die Methode zu Beginn des 20. Jahrhunderts, um den Körper systematisch zu stärken, zu dehnen und ins Gleichgewicht zu bringen“, verrät Amy Nelms, Gründerin von Flatiron Pilates in New York City. „Der größte Unterschied zwischen beiden Sportarten besteht darin, dass Pilates speziell entwickelte Geräte nutzt, um den Körper zu fordern und bei Bedarf Unterstützung zu gewährleisten.“ Die Pilates Reformer-Maschine ist wahrscheinlich das bekannteste Equipment und ist mit Riemen, Federn sowie einem Jump-Board ausgestattet.
Mit welcher Methode erzielt man die schnellsten Erfolge?
Sowohl beim Yoga als auch Pilates werden Muskeln trainiert, die bei anderen Sportarten so gut wie gar nicht gefordert werden. Selbst ein erfahrener Marathonläufer wird nach einer Yoga- oder Pilates-Session einen ordentlichen Muskelkater spüren. Wie bei jeder Art der Bewegung gilt: Je öfter Sie trainieren, umso schneller stellen Sie Fortschritte fest. Eine korrekte Ausführung ist mindestens genauso wichtig. Pilates setzt auf sehr spezifische, zielgerichtete Übungen, die mithilfe der richtigen Haltung Ergebnisse bewirken. „Die richtige Position ist das A und O bei Pilates, weshalb sich eine Einzelstunde mit einem erfahrenen Lehrer, der Sie fehlerlos durch die einzelnen Bewegungsabläufe führt, mehr als lohnt. Andererseits „kann es sehr heilsam sein, Yoga in einer Gruppe zu praktizieren und die Atemübungen sowie Bewegungen gemeinsam zu koordinieren,“ betont Brathen.
Womit bekommt man den Kopf am besten frei?
Der Großteil der Yoga-Stellungen erfordert höchste Konzentration, was hilfreich sein kann, um geistig im Jetzt und Hier zu verweilen. Ähnlich verhält es sich mit der für das Yoga so wichtigen Meditation. „Es hat etwas Befreiendes, jedes Training mit dem Vorsatz zu beginnen, sich mit Gleichgesinnten innerhalb der Gemeinschaft zu verbinden und den Körper auf den Atem auszurichten“, sagt Brathen. Erwarten Sie kein „Omm“ in einer Pilates-Klasse. „Klassischerweise handelt es sich um keine spirituelle Praxis, obwohl die Übungen immer noch einen gewissen meditativen Aspekt aufweisen“, sagt Nelms. „Es ist wichtig, sich auf den Atem und die eigene Kraft zu konzentrieren und den Moment zu leben, um ein Bewusstsein für den ganzen Körper zu schaffen. So können Sie das Beste für sich rausholen.“
Hatha, Ashtanga oder Reformer?
Es gibt viele verschiedene Arten von Yoga. Die meisten basieren auf traditionellen Yoga-Stellungen und reichen von einem beruhigenden bis körperlich anspruchsvollen Level. „Wenn Sie sich vor allem nach Entspannung und Erholung sehnen, eignen sich regenerative Übungen am besten“, so Brathen. „Probieren Sie hingegen eine Vinyasa-Klasse, wenn Sie sich richtig auspowern und ins Schwitzen kommen möchten.“ Pilates bietet da weniger Optionen, die klassische Form vereint Übungen auf der Matte mit Übungen an Geräten. Das Training in der Regel etwas langsamer, während Reformer-Klassen dynamischer sind. Entscheiden Sie sich nach Ihren persönlichen Vorlieben, berücksichtigen Sie Ihr Fitnessniveau und mach Sie sich bewusst, was Sie von dem jeweiligen Training erwarten.
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