4 einfache Atemtechniken, die beruhigen und neue Energie spenden
Tägliche Sorgen und Stress können uns überfordern und im Alltag stark beeinflussen. Die klinische Psychologin und Atemexpertin DR. BELISA VRANICH verrät vier simple Atemübungen, die Ihnen helfen, sich stärker und kontrollierter zu fühlen
Dass wir uns heutzutage im Alltag schnell gestresst fühlen, ist nichts Neues. Scheinbar unbedeutende Ängste und Sorgen – sogenannter Mikrostress – kann man zunächst kontrollieren, doch im Laufe des Tages können sie uns ein Gefühl von Überforderung geben. Mikrostress hat viele Gesichter: wenn Sie beim Überprüfen Ihrer E-Mails vor dem Aufstehen sehen, dass Ihr Chef geschrieben hat; wenn Sie auf dem Weg zur Arbeit die Nachrichten checken und von einer beunruhigenden Geschichte hören; oder wenn Sie zum Zug rennen, ihn aber doch verpassen.
Glücklicherweise können einfache Atemübungen bereits helfen, mit Stress besser umzugehen. Dr. Belisa Vranich, Gründerin von The Breathing Class, hat als klinische Psychologin mit Feuerwehrleuten, dem Militär und der Polizei zusammengearbeitet, um Stress zu bewältigen. Sie sagt, dass „die Atmung die Verbindung zwischen Körper und Geist darstellt. Bei korrekter Umsetzung kann das sowohl erholsam als auch regenerativ sein. Wenn Sie sich unmotiviert oder müde fühlen, konzentrieren Sie sich ein paar Minuten auf das Atmen, um neue Energie zu tanken.“
Das erste, was man jeden Tag tun sollte – und was nicht
Wenn Sie nach dem Aufwachen direkt aus dem Bett springen, könnte es sein, dass Sie defensiv in den Tag starten. „Wenn man direkt aufsteht, nimmt der Körper eine Art Schutzhaltung ein, die sich negativ auf Körper und Geist auswirken kann.“ Stattdessen, erklärt Dr. Vranich, „atmen Sie gut und tief ein, während Sie noch im Bett liegen (diese Form von Atmen ist einfacher im Liegen).“ Indem man besonders tief Luft holt, wird der erste Atemzug des Tages großartig.
Wenn etwas Stressiges geschieht
Wenn wir aus irgendeinem Grund nervös werden, erzeugt das innere Anspannung, die darauf wartet gelöst zu werden. Wir fangen dann an, mit den Füßen zu tippen, bekommen Herzrasen und unsere Atmung wird schneller. Laut Dr. Vranich müssen wir aufgestaute Energie zunächst loswerden, bevor wir Ängste und Nervosität bekämpfen können. „Sie müssen sich entlasten, bevor Sie sich beruhigen können“, sagt sie. „Machen Sie ein paar Hampelmänner-Übungen oder bewegen Sie die Lippen, um sich von überschüssiger Energie zu befreien.“ Anschließend, „legen Sie eine Hand auf den Bauch und die andere direkt unter Ihr Kinn auf die Brust. Spreizen Sie Ihre Finger weit, damit Sie die Bewegungen besser kontrollieren können. Passen Sie jetzt Ihre Atmung so an, dass sich die Hand auf der Brust nicht bewegt, während sich Ihr Bauch weit ausdehnt.“ Wiederholen Sie die Übung so lange, bis sich das Herzklopfen wieder normalisiert hat.
Wenn Ihre Energie nachlässt
„Stellen Sie sich vor, Sie würden Kerzen auspusten, indem Sie Luft in Ihren Körper strömen lassen und die Bauchmuskeln beim Ausatmen anspannen. Das sorgt nicht nur für Energie, sondern ist auch eine ausgezeichnete Übung für die Bauchmuskulatur und das Verdauungssystem“, sagt Dr. Vranich. „Machen Sie die Übung 10 bis 50 Mal.“
Wenn Sie sich niedergeschlagen fühlen
Nutzen Sie diese Technik, wenn Sie negative Gedanken verspüren. „Lockern Sie die Schultern und schließen Sie die Augen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung, sodass der Bauch sich beim Einatmen zusammenzieht und beim Ausatmen ausdehnt. Stellen Sie sich vor, Sie blicken auf einen wunderschönen Nachthimmel und bemerken, wie sich die Landschaft vor Ihren Augen immer weiter ausbreitet“, sagt Dr. Vranich.
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